INSA-Umfrage zeigt: Deutliche Mehrheit lehnt Tierverkauf in Österreichs Gartencentern und Baumärkten ab

Mehrere kleine, übereinandergestapelte Käfige, in denen Kaninchen sitzen

PETA fordert Handel auf, Tiere aus Regalen zu nehmen – fühlende Lebewesen sind keine Ware

Eine jüngst von PETA beauftragte Umfrage zeigt, dass in Österreich 67 Prozent der Befragten den Verkauf von fühlenden Lebewesen in Gartencentern und Baumärkten ablehnen. 2015 und 2022 hatte die Tierschutzorganisation qualvolle Zustände in Kleintierzuchten für den Handel offengelegt. Trotzdem halten einige Unternehmen weiterhin an der „Ware Tier“ fest. Dazu zählen auch Dehner Gartencenter und Hellweg-Baumärkte. PETA fordert diese und weitere tierverkaufende Baumärkte und Gartencenter in Österreich eindringlich dazu auf, dem Wunsch der Kunden nachzukommen und keine fühlenden Lebewesen mehr zu verkaufen. Außerdem appelliert die Organisation an Einkaufende, spontanen Sehnsüchten nach einem tierischen Begleiter vor Ort nicht nachzugeben. Unzählige Tiere warten bereits in überfüllten Tierheimen auf ein neues, liebevolles Zuhause. Im November vergangenen Jahres veranlasste PETA die gleiche Studie in Deutschland, die zu einem ähnlichen Ergebnis kam: 63 Prozent der Befragten lehnen den Verkauf von fühlenden Tieren in Baumärkten und Gartencentern ab. Fressnapf machte bereits den ersten Schritt und beendet in den kommenden Jahren den Verkauf lebender Vögel.

„In Österreich spricht sich eine Mehrheit gegen das Verramschen fühlender Lebewesen in Baumärkten und Gartencentern aus. Tiere gehören nicht aufs Kassenband wie ein Sack Blumenerde oder Gartenzwerge“, so Monic Moll, PETAs Fachreferentin für tierische Mitbewohner. „Bald ein Jahr ist es her, dass wir unter anderem das Unternehmen Dehner mit den grauenvollen Zuständen in den Massenzuchten seiner Kleintierlieferanten konfrontiert haben. Doch aus Profitgier geht das Geschäft mit ‚Tieren als Ware‘ weiter. Wir appellieren an die tierfreundliche Kundschaft, Geschäfte mit Tierverkauf zu meiden.“

Hintergrundinformationen

Lediglich 13 Prozent der durch INSA Befragten befürworten den Tierverkauf. Noch immer leiden Tausende Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Vögel unter den schlimmen Bedingungen in den fabrikähnlichen Zuchtanlagen. Abnehmer der Tiere sind unter anderem Gartencenter und Baumärkte in Österreich. Die Aufnahmen aus PETAs Recherche Ende 2022 zeigen, wie Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse und Vögel in meist völlig überfüllten Regalsystemen, übereinandergestapelten Plastikboxen und Käfigen um ihr Leben kämpfen. Aufgrund der hohen Besatzdichte in den Käfigen kommt es bei den Tieren zu Stress und Aggressionen. Die hygienischen Zustände sind durchgehend grauenvoll. Zudem dokumentieren die Bilder Tiere ohne Nahrung und mit stereotypen Verhaltensweisen. In einer Szene ist eine Gefriertruhe zu sehen, die mit Tierleichen gefüllt ist. Das Videomaterial zeigt Zuchtanlagen aus Deutschland, den Niederlanden und Tschechien und offenbart, dass die katastrophalen Zustände der Zuchtanlagen überall gleich und damit ein systemimmanentes Problem der Branche „Kleintierhandel“ sind.

Adoptieren statt kaufen

In österreichischen Haushalten lebten 2022 knapp 508.000 Kleinsäuger. Um die Nachfrage zu befriedigen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter am laufenden Band „Nachschub“. Gleichzeitig warten in Österreichs Tierheimen unzählige Tiere auf ein neues Zuhause. Viele Einrichtungen haben in den vergangenen Monaten einen Aufnahmestopp verhängt. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen ein Tier aus dem Tierheim aufzunehmen.

Mehrere kleine, übereinandergestapelte Käfige, in denen Kaninchen sitzen
Übereinandergestapelt und ohne Tageslicht drängen sich Kaninchen in engen Käfigen. / © PETA Deutschland e.V.
Gefrorene Tierleichen in durchsichtigen Plastiksäcken einer Tiefkühltruhe
Aufnahmen aus einer Kleintierzuchtanlage zeigen eingefrorene Tierleichen in Plastiksäcken. / © PETA Deutschland e.V.

Diese und weitere Fotos können Sie hier herunterladen und für die Berichterstattung verwenden, es gelten PETAs Allgemeine Nutzungsbedingungen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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