Kutschunfall bei Creglingen: Vier Frauen verletzt, eine schwer – PETA fordert Kutschverbot von Landrat Christoph Schauder

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Einem Medienbericht zufolge kam es am vergangenen Samstag in der Nähe von Creglingen zu einem Unfall mit einer Pferdekutsche. Eine Insassin wurde dabei schwer verletzt, drei weitere leicht. Wie die Polizei mitteilte, sei das Pferd aus unbekannten Gründen in einer Kurve auf einem unbefestigten Feldweg ausgerutscht. Die Kutsche habe sich daraufhin überschlagen. Alle Insassen seien dabei herausgeschleudert worden. Eine 85-Jährige musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht werden, eine 53- und eine 61-Jährige mit Rettungswagen. Auch die 33-jährige Kutscherin wurde leicht verletzt. Eine 17-jährige Mitfahrerin blieb unverletzt. PETA appelliert heute angesichts dieses Vorfalls in einem Schreiben an Landrat Christoph Schauder, ein Verbot von Pferdekutschen im Main-Tauber-Kreis einzuführen. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.

„Immer wieder kommt es bei Fahrten mit Pferdekutschen zu schweren Unfällen. Den Kutschen fehlen wichtige Sicherheitsvorrichtungen. Zudem sind Pferde Fluchttiere, selbst das kleinste Erschrecken kann tragische Konsequenzen haben“, so Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA. „Solche Unfälle sollten zu der Erkenntnis führen, dass die Verwendung von Pferdekutschen ein erhebliches Risiko darstellt. Ein Verbot ist der einzige Weg, um schwere Unfälle zu verhindern.“

30 Unfälle bei Kutschfahrten im Jahr 2023

Jährlich ereignen sich zahlreiche Unfälle mit von Pferden gezogenen Kutschen. 2023 wurden bei insgesamt 30 Kutschunfällen in Deutschland drei Menschen getötet und mindestens 45 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben 2023 auch zwei Pferde, mindestens drei weitere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.

Tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt

PETA setzt sich für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Die sensiblen und sozialen Lauftiere möchten in einer Herde leben. Sie benötigen gute Nahrung und stets frisches Wasser, Pflege und falls notwendig medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu seelischen und körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

Ein gestürztes Pferd liegt neben einer Kutsche.
Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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