„Der aktuelle Fall in Wildsachsen zeigt wieder einmal: Bei der Jagd besteht Gefahr für jedes Lebewesen, das einem Hobbyjäger vor das Gewehr läuft – ob Mensch oder Tier“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Daher empfehlen wir Spaziergängern, unbedingt Gebiete zu meiden, wo Jäger ihrem blutigen Hobby nachgehen, denn diese Menschen sind unberechenbar.“
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler wiesen nach, dass in bejagten Wildschweinpopulationen die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere früher eintritt, was die Geburtenrate ansteigen lässt. Demnach bedingt ein hoher Jagddruck, dass in dem Gebiet die Population der betreffenden Wildtiere ansteigt. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.
PETA weist darauf hin, dass den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.200 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen. Auch Prominente, wie zum Beispiel Schauspieler Jörg Rohde – bekannt aus der RTL-Serie „Alles was zählt“ –, unterstützen PETAs Kampagne gegen die Jagd und fordern: „Freiheit statt Freiwild“.
[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.