München: Unbekannter schießt mit Blasrohrpfeil auf Taube und verletzt sie schwer – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

Eine Hand hält einen Blasrohrpfeil

Bereits dritter Fall von misshandelten Tauben im Gasteig

Hinweise gesucht: Einer Whistleblower-Meldung zufolge hat ein Unbekannter eine Taube mit einem Blasrohrpfeil schwer verletzt. Die Zeugin entdeckte den Vogel am Montag, dem 29. April, gegen 16:15 Uhr im Gasteig Motorama in der Rosenheimer Straße 30. Der Pfeil hatte die Taube auf der linken Seite durchbohrt. Sie konnte gesichert und zu einem Tierarzt gebracht werden. Die Chancen stehen gut, dass sich das Tier wieder erholt. Den Angaben zufolge wurden an der Fundstelle bereits zwei verbrannte Tauben aufgefunden – eine davon habe nachweislich noch gelebt, als sie angezündet wurde. Ob es sich um denselben Täter handelt, ist nicht bekannt.

PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Die Taube muss unvorstellbar gelitten haben, bevor sie gefunden und in eine Tierarztpraxis gebracht wurde. Vermutlich wäre sie sonst an ihren Verletzungen gestorben“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir helfen, den Fall aufzuklären und Menschen für Übergriffe auf Tiere sensibilisieren. Funde von weiteren verletzten oder toten Vögeln sollten unbedingt bei der Polizei gemeldet werden. Womöglich handelt es sich hierbei um einen Serientäter. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

Dieser Pfeil steckte im Körper der Taube. / © PETA Deutschland e.V.

Warnung: Die Bilder unter folgendem Link zeigen Blut und ein schwer verletztes Tier. Sie können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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