„Pferderennen“ auf der Horner Rennbahn in Hamburg: PETA kritisiert Tierqualveranstaltung und weist auf zahlreiche getötete Pferde hin

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Hamburg / Stuttgart, 23. Juni 2022 – Tod für den Pferde-„Sport“: Am Sonntag, den 26. Juni beginnt auf der Horner Rennbahn in Hamburg das „IDEE Derby Meeting 2022“. Ab voraussichtlich 10:30 Uhr finden an diesem Tag acht Pferderennen statt. Bei der tierschutzwidrigen Veranstaltung werden Pferde regelmäßig mit der Peitsche zu unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen, was zu einem erhöhten Sturz- und Verletzungsrisiko führt. Zwischen 2015 und 2019 wurden mindestens 50 Pferde auf deutschen Rennbahnen getötet, darunter vier Pferde in Hamburg. PETA fordert von der Bundesregierung ein Ende der Ausbeutung von sogenannten Rennpferden.

„Es ist verabscheuungswürdig, wie die Pferde in Hamburg als Sportgeräte missbraucht werden. Für Prestige und Profit wird ihr Tod billigend in Kauf genommen“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Es ist höchste Zeit, dieser skrupellosen Branche endlich einen Riegel vorzuschieben und die Tierquälerei auf deutschen Pferderennbahnen zu verbieten!“

Branche nimmt Lungenblutungen, Herzverletzungen und Magengeschwüre billigend in Kauf

Für den „Rennsport“ werden Pferde gezwungen, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals auf sich nehmen würden. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit Brüchen oder zu Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kurzer Zeit stirbt. Experten zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf. Laut den Rennprotokollen haben viele Tiere kurz nach einem Rennen blutige Nüstern. Entgegen der Aussage der Branchenvertreter handelt es sich hierbei jedoch nicht um Nasenbluten, sondern laut Dr. Maximilian Pick, Gutachter und ehemaliger Fachtierarzt für Pferde, üblicherweise um Blutungen aus der Lunge. [1]

Millionengeschäft auf Kosten der Pferde

Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie sich noch im Wachstum befinden. [2] Da der Bewegungsapparat der jungen Tiere noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Sehnenschäden und Knochenbrüche keine Seltenheit. Die Pferde werden nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch während der Trainings überlastet. So sind etwa bei Galopprennen rund 80 Prozent der Trainingsausfälle auf Lahmheit zurückzuführen. „Dass Peitschenschläge und tierquälerisches Zubehör zum Alltag sogenannter Rennpferde gehören, zeigt nur einmal mehr, dass das Wohl der Tiere in der Regel keine Rolle spielt“, so Moll.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.

[2] Iding, C. (2018): Vom Hochleistungsrennpferd zum Pflegefall. Die kurze Karriere der Rennpferde und dessen Folgen. In: Bocholter Borkener Volksblatt. Online abrufbar unter: https://www.bbv-net.de/Lokales/ZiSch/Vom-Hochleistungsrennpferd-zum-Pflegefall-136069.html. (21.06.2022).

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferderennen-Petition
PETA.de/Themen/Pferderennen

Pressekontakt:
Britta Nolte, +49 711 860591-593, [email protected]

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