Riegsee: Junge von Schlagfalle schwer verletzt – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

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Tierrechtsorganisation fordert Verbot von Schlagfallen in Bayern

Tätersuche: Einem Medienbericht zufolge ist ein Junge in Riegsee-Hagen in Oberbayern schwer verletzt worden, weil er beim Spielen in eine Schlagfalle geraten war. Am Sonntag, den 17. März, war er mit einem Freund in der Nähe von Hagen in einer Schlucht unterwegs. Neben einem Schuppen passierte der Unfall. Eine halbe Stunde lang steckte der 10-Jährige nach eigenen Angaben in der Falle und musste große Schmerzen erleiden. Erst dann kamen zwei Männer zur Unfallstelle. Einer der beiden habe aus dem Schuppen ein Werkzeug geholt, mit dem er den Jungen aus der Falle befreite. Gegen diesen Mann, der um die 50 Jahre alt ist und einen Jagdschein besitzt, wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung und eines Vergehens gegen das Jagdgesetz ermittelt. Als die Polizei zur Unfallstelle kam, war die Schlagfalle verschwunden. Der Fall liegt mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft. Der Verdächtige stritt ab, dass es seine Falle gewesen sei.

PETA setzt Belohnung aus und fordert Verbot von Schlagfallen in Deutschland

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung einer tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Leider werden immer wieder Tiere in Bayern durch Schlagfallen grausam verstümmelt oder gar qualvoll getötet. In diesem Fall aus Oberbayern wurde nun auch ein Kind verletzt – vermutlich sogar in einer Totschlagfalle, welche in Bayern laut Landesjagdgesetz grundsätzlich noch eingesetzt werden dürfen. Es ist höchste Zeit, dass die bayerische Landesregierung die Jagd mit Schlagfallen endlich verbietet“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Anders als beispielsweise in Baden-Württemberg und Hessen, wo der Einsatz solcher Schlagfallen bereits weitgehend verboten ist, werden sie in Bayern weiterhin großflächig eingesetzt. Tritt ein Tier in ein solches Fanggerät, hängt es oft stunden- oder tagelang schwer verletzt fest und leidet unter entsetzlichen Schmerzen, bis es gefunden wird oder qualvoll stirbt.“

Schlagfallen weiterhin häufig im Einsatz

In sieben Bundesländern ist die Anwendung sogenannter Totschlagfallen durch eine Regelung im Landesjagdgesetz untersagt. In zwei weiteren Bundesländern, in Brandenburg und Rheinland-Pfalz, steht ein Verbot auf der politischen Agenda. In Bayern gibt es keine Beschränkungen bezüglich der Fallenjagd.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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