Veterinäramt Donnersbergkreis unter den tierfeindlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2023

Mehrere Affen sitzen in einem kargen Gehege, das an eine Baustelle erinnert

Verhaltensgestörte und eng eingepferchte Exoten im Tierpark Donnersberg – Veterinäramt toleriert qualvolle Tierhaltung

Top oder Flop? PETA hat die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2023 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden.

Im Januar 2023 erfuhr PETA durch eine Whistleblower-Meldung von erschreckenden Zuständen im Tierpark Donnersberg in Rockenhausen. Der Exoten-Privatzoo befindet sich auf einem ehemaligen Parkplatz inmitten eines Industriegebietes. Zahlreiche Tiere werden dort in beengten, Baracken-artigen Verschlägen gehalten – darunter verschiedene Primatenarten, Kleinkatzen, Nagetiere, Vögel und Reptilien. Einige von ihnen leiden unter Verhaltensstörungen, hinzu kommen laut Augenzeugenberichten offenbar mangelhafte Hygiene- und Temperaturbedingungen. PETA hatte den Tierpark daher beim zuständigen Veterinäramt der Kreisverwaltung Donnersbergkreis angezeigt. Die Tierrechtsorganisation bat die Behörde, eine umfassende Kontrolle der Tierhaltung durchzuführen und vorgeschriebene Mindestanforderungen durchzusetzen. PETA erklärte sich zudem bereit, das Veterinäramt zu unterstützen, sollten für die Vermittlung von Tieren geeignete Auffangstationen gesucht werden. Nachdem PETA die Aufnahmen der Missstände veröffentlicht hatte, meldeten sich in den folgenden Wochen und Monaten weitere Augenzeugen, deren Berichte dem Veterinäramt ebenfalls mitgeteilt wurden. Trotz mehrfacher Nachfragen von PETA, wie das Veterinäramt die Haltungsbedingungen im Tierpark Donnersberg bewertet, gab die für Zoos und Tierparks zuständige Behörde keine Rückmeldung. Da die Missstände im Tierpark Donnersberg auch noch Monate später beobachtet wurden, gehört das Veterinäramt im Donnersbergkreis für PETA im Jahr 2023 zu den FLOP 5 der schlimmsten Veterinärbehörden Deutschlands.

„Es kann nicht sein, dass die Veterinärbehörde derart alarmierende Meldungen einfach ignoriert und dieses regelrechte Höllenloch für Tiere weiterhin duldet“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Wir hoffen, dass die Amtsveterinäre nun endlich einschreiten und für den Betreiber rechtliche Konsequenzen folgen. PETA appelliert an alle Menschen, Fälle von Tierquälerei umgehend zu melden. Um die Ausbeutung exotischer Tiere nicht zu unterstützen, raten wir zudem dazu, einen großen Bogen um Tierparks und Zoos zu machen.“

Tierrechtsorganisation meldet Hunderte Fälle jährlich

Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei, Hunderte Fälle jährlich. Die Tierrechtsorganisation kontrolliert zudem, ob und wie diese Behörden daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während vielerorts in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Veterinärämter, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht genügend umsetzen.

Seit 2012 kürt die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht positiv oder negativ aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstachen.

PETA rät Zeugen von Tierquälerei: Nach Meldung bei Veterinärbehörde beharrlich bleiben

Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Es ist ratsam, Beobachtungen detailliert und sachlich zusammenzufassen. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist. Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es unter Tierquälerei.de/Tierquälerei-melden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Zwei Wüstenfüchse liegen unter einer Wärmelampe in einem kleinen Gehege
Exotische Tiere wie diese Wüstenfüchse sind im Tierpark Donnersberg auf engstem Raum eingesperrt. / © PETA Deutschland e.V.
Mehrere Affen sitzen in einem kargen Gehege, das an eine Baustelle erinnert
Was wie eine Baustelle aussieht, ist das Außengehege der eingesperrten Affen. / © PETA Deutschland e.V.

Diese und weitere Bilder können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

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