Wegen tierschutzwidriger Hundeschlittenfahrt: Markus Söder ist PETAs „Speziesist des Monats“

Markus Söder ist Speziesist des Monats

Heuchlerischer Hashtag: Ende Februar veröffentlichte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder auf Instagram ein Video mit dem Hashtag „#hundeliebe“, das ihn bei einer Hundeschlittenfahrt in Schweden zeigt. [1] Für diese herzlose Verharmlosung von Tierquälerei verleiht PETA dem CSU-Chef ihren Negativpreis „Speziesismus des Monats“ im Februar. Die Tierrechtsorganisation betont: Hunde vor Schlitten zu spannen, um sie als „Zugtiere“ auszunutzen, verwehrt den Vierbeinern eine natürliche Lebensweise.

„Es ist beschämend, dass sich Markus Söder als Hundefreund bezeichnet, sich aber gleichzeitig von ihnen auf einem Schlitten durch den Schnee ziehen lässt“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Mit seiner Selbstinszenierung auf Instagram unterstützt er das furchtbare Leid aller Hunde, die für solche Schlittenfahrten ausgebeutet werden. Zudem hört Markus Söders vermeintliche Tierliebe schon bei Hunden auf, denn er ist bekennender Fleischesser und setzt sich für das Töten von Wölfen ein. Wir raten ihm dringend dazu, sich endlich an sein eigenes Leitmotto ‚Leben und leben lassen‘ [2] zu halten und Tiere einfach in Ruhe zu lassen.“

Markus Söder diskriminiert nicht nur Hunde

Dass Markus Söder kein Tierfreund ist, hat er schon oft bewiesen: So behauptete er in der Vergangenheit unter anderem, dass Fleisch und Wurst in Bayern „quasi Verfassungsrang“ [3] hätten. Zudem sei ein Leben ohne Bratwurst „sinnlos“ [4], Tofu-Wurst und Veggie-Burger seien „sinn- und geschmacklos“ [5]. Damit zeigt er eindrücklich, dass ihn das grausame Leid und der unnötige Tod von Schweinen und anderen Tieren herzlich wenig interessieren. Nicht zuletzt positioniert sich Söder auch deutlich für das Töten von Wölfen. [6]

PETA-Video zeigt das Leid hinter Hundeschlittenfahrten

Erst vor wenigen Wochen hat PETA ein Video über touristische Hundeschlittenfahrten in Norwegen und Frankreich veröffentlicht. Es zeigt stark gestresste Hunde, die sich teils gegenseitig angreifen und abseits der Fahrten an Ketten und in kargen Holzhütten gehalten werden – eine Haltungsform, die in Deutschland mittlerweile verboten ist. Viele Tiere zeigen in dem Video deutliche Anzeichen von Verhaltensstörungen.

PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“

Auch im Jahr 2024 zeichnet PETA wieder monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis „Speziesismus des Monats“ aus. Nach einem Jahr wird für den skandalösesten Fall unter den bisherigen „Gewinnern“ der Titel „Speziesismus des Jahres“ verliehen, der in einer öffentlichen Abstimmung ermittelt wird. So hatte Prinz Marcus den Titel vergangenes Jahr erhalten. PETA möchte mit dem Preis die Gesellschaft für das Thema Speziesismus sensibilisieren und zum kritischen Reflektieren, Umdenken und tierfreundlichen Handeln anregen. Denn speziesistisches Denken schafft die Grundlage dafür, dass Tiere für menschliche Zwecke wie selbstverständlich benutzt, gequält und getötet werden.

Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten

Analog zu den Begriffen Rassismus und Sexismus beschreibt Speziesismus eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden und in sogenannte Haus- und Nutztiere unterteilt: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran und ein Recht darauf, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.

PETAs Motto lautet in Teilen

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Markus Söder ist Speziesist des Monats
Markus Söder erhält PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“ im Februar. / © PETA Deutschland e.V.

Das Motiv steht Ihnen für die redaktionelle Berichterstattung hier zum Download zur Verfügung.

Quellen

[1] Instagram-Account von Markus Söder (23.02.2024): Ein einzigartiges Erlebnis: Eine Hundeschlittenfahrt durch den Polarschnee. War sehr schön, so ruhig durch die schwedische Landschaft zu gleiten. #hundefan #hundeliebe #hunde #schlittenfahrt #schweden #kiruna. Online abrufbar unter: https://www.instagram.com/reel/C3sNlkhopNE/?hl=de (07.03.2024).
[2 Markus Söder (2024): MEINE ÜBERZEUGUNG. Online abrufbar unter: https://www.soeder.de/ (07.03.2024).
[3] Merkur (2024): „Söder isst einfach gerne Wurst“: CSU-Chef erzürnt Follower mit Foto. Online abrufbar unter: https://www.merkur.de/bayern/soeder-isst-wurst-csu-chef-entzuernt-follower-mit-foto-bild-news-essen-genuss-bayern-92854405.html (07.03.2024).
[4] Merkur (2023): Söder-Statement auf Instagram: „Ein Leben ohne Bratwurst ist möglich, aber sinnlos“. Online abrufbar unter: https://www.merkur.de/bayern/nuernberg/moeglich-aber-sinnlos-soeder-statement-auf-instagram-ein-leben-ohne-bratwurst-ist-92584368.html (07.03.2024).
[5] Utopia (2021): Söder postet armseligen Witz – und erntet Shitstorm von Veganer:innen. Online abrufbar unter: https://utopia.de/news/markus-soeder-instagram-shitstorm-vegan_225933/ (07.03.2024).
[6] watson (2023): Markus Söder wirbt für Wolf-Abschuss – und sorgt für Wirbel. Online abrufbar unter: https://politik.watson.de/deutschland/politik/145533703-csu-markus-soeder-wirbt-fuer-wolf-abschuss-und-sorgt-fuer-wirbel (07.03.2024).

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