Zehn Menschen aus Bayern bei schwerem Kutschunfall in Österreich verletzt – PETA fordert Verbot von touristischen Kutschfahrten und warnt ausdrücklich vor Risiken

PETA Logo

Am Samstag ereignete sich ein schwerer Unfall mit einer Pferdekutsche bei Fügen in Österreich. Medienberichten zufolge stieg der Kutscher ab, um ein Problem mit den Zügeln zu beheben. Dabei seien die beiden Pferde weitergegangen und eine Böschung hinuntergestürzt. Unter den 10 Verletzten befinden sich auch zwei Kinder, die aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen in ein Krankenhaus nach Innsbruck gebracht wurden. Bei allen verunglückten Personen handelt es sich um Urlauberinnen und Urlauber aus Bayern, darunter 9 aus München. Angesichts dieses Vorfalls fordert PETA die politischen Verantwortlichen in Österreich und Bayern auf, zumindest touristische Kutschfahrten zu verbieten. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen. Als Fluchttiere reagieren sie besonders sensibel auf äußere Einflüsse.

„Pferdekutschen sind keine Tourismusattraktion, sondern eine potenzielle Gefahr für Leib und Leben. Unfälle mit den mittelalterlichen Gefährten sind oft besonders folgenschwer, weil kein Airbag oder Sicherheitsgurt die Passagiere schützt“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Auch für die Pferde sind ständige Kutschfahrten kein artgerechtes Leben. Ein Verbot ist der einzige Weg, um schwere Unfälle zu verhindern und den Tierschutz zu gewährleisten.“

46 Unfälle bei Kutschfahrten im Jahr 2022

Jährlich ereignen sich zahlreiche Unfälle mit von Pferden gezogenen Kutschen. 2022 wurde bei insgesamt 46 Kutschunfällen in Deutschland vier Menschen getötet und mindestens 83 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starb 2022 auch ein Pferd, mindestens sieben weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.

Tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt

PETA setzt sich für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Die sensiblen und sozialen Lauftiere möchten in einer Herde leben. Sie benötigen gute Nahrung und stets frisches Wasser, Pflege und falls notwendig medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu seelischen und körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

PETAs Motto lautet:

Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Kontakt

Kontakt
Kopieren