Britische Studie zeigt: Schockfotos auf Fleischprodukten haben Wirkung – PETA fordert Warnhinweise für alle Tierprodukte

Beispiele für Schockbilder: links auf Milchverpackung, Mitte auf Eierkarton, rechts auf Fleischverpackung

Die Augen essen mit: Laut einer aktuellen Studie der britischen Universität von Durham verringern Warnhinweise auf Fleischprodukten den Appetit auf Schnitzel, Kotelett und Co. Ähnlich wie bei Tabakprodukten, wo derartige Labels seit Jahren Pflicht sind, sollen auch auf Lebensmittel angebrachte Schockbilder Verbraucher vom Kauf abhalten. Für die Studie wurden den Probanden Fotos von Gerichten mit Hinweisen wie „Warnung: Fleischessen trägt zum Klimawandel bei“ vorgelegt. Sie griffen später um bis zu zehn Prozent weniger zu Fleischgerichten als die Kontrollgruppe. PETA begrüßt das Ergebnis der Studie und fordert eine schnelle Umsetzung der Warnhinweise. Außerdem sollen nicht nur Fleischprodukte, sondern alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs mit derartigen Schockbildern versehen werden.

„Mit Warnhinweisen wie ‚Das Trinken dieser Milch macht Kälber zu Waisen‘ könnten Verpackungen von Tierprodukten endlich das zeigen, was sie enthalten: jede Menge Tierleid und Umweltzerstörung“, so Simon Handschuh, Fachreferent für Klima und Umwelt bei PETA. „Bisher sind Verpackungen mit irreführenden Bildern von glücklichen Schweinen und Kühen auf saftigen Wiesen oder frei laufenden Hühnern verziert, um von der grausamen Realität der Tierwirtschaft abzulenken. Ein Trick, um Verbraucherinnen und Verbraucher ausreichend zu täuschen und weiterhin Umsatz zu generieren.“

Tierprodukte bedeuten immer Leid und Ressourcenverschwendung
Hersteller von Fleisch, Milch und Eiern greifen tief in die Werbe-Trickkiste, um ihre Produkte zu verkaufen. Es wird behauptet, der Verzehr von tierischen Produkten sei natürlich, gesund und notwendig. Auch Tierwohllabel dienen nach Ansicht der Tierrechtsorganisation nur dazu, das Gewissen der Konsumenten zu beruhigen. Denn die Tiere werden weiterhin unter katastrophalen Bedingungen gehalten, missbraucht und getötet. Schweine haben auch nach der Einführung des Tierwohllabels kaum Platz innerhalb der Gruppenbucht zur Verfügung: Auf gerade einmal 1,5 Quadratmetern muss jedes der Tiere sein gesamtes Leben verbringen. Hühner, deren Eier mit Bio-Label versehen wurden, brechen sich immer noch regelmäßig und teilweise mehrfach die Brustbeine. Denn sie wurden zu Qualzuchten mit immer größeren und immer mehr Eiern gezüchtet. Auch bei Milch mit Tierwohl-suggerierenden Labels werden den Kühen ihre Kinder meist kurz nach der Geburt entrissen, was für beide traumatisierend ist. Darüber hinaus trägt die Tierindustrie auch maßgeblich zur Klimakatastrophe bei, denn sie erzeugt mehr Treibhausgase als der gesamte Verkehrssektor. Warnhinweise auf Tierprodukten könnten bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern das Bewusstsein für die tatsächliche Produktionsweise tierischer Lebensmittel schärfen. Dies wäre ein erster Schritt in Richtung eines tierfreundlichen und nachhaltigen Ernährungssystems.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

So könnten ehrliche Warnhinweise auf Milch, Eiern und Fleisch aussehen. / © PETA Deutschland e.V.

Die einzelnen Motive stehen hier zum Download zur Verfügung. 

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