Kreisveterinäramt Wesel unter den tierfreundlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2023

Kühe im Hintergrund einer Bühne mit Lautsprechern, die auf Heuballen aufgebaut wurde, auf der eine Band gerade performt

Metal-Konzert im Stall: Demeter-Hof verängstigt Rinder – Veterinäramt untersagt künftige Veranstaltungen

Top oder Flop? PETA hat die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2023 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden.

Anfang September 2023 erreichte PETA eine Whistleblower-Meldung vom TINThof in Voerde-Spellen. Demnach fand dort am 2. September ein Power-Metal-Konzert im Kuhstall statt, während einige der Tiere dem Lärm schutzlos ausgeliefert waren. Die Veranstaltung diente dem Demeter-zertifizierten Biohof auch als Werbeaktion für die dort verkauften Produkte. PETA hat den Missstand beim zuständigen Kreisveterinäramt Wesel angezeigt. Dieses reagierte schnell und bestätigte, dass die Lärmbelästigung durch derartige Veranstaltungen nicht zumutbar und darüber hinaus vermeidbar ist. Zusätzlich untersagte die Behörde dem Hof laut Medienberichten mündlich, künftig vergleichbare Veranstaltungen in Anwesenheit der Tiere auszurichten. Damit sicherte sich das Kreisveterinäramt Wesel einen Platz unter den TOP 5 der tierfreundlichsten Veterinärbehörden 2023.

„Dröhnende Bässe, schriller Gesang und ohrenbetäubende Gitarrenriffs sind nicht gerade das, was sich Verbraucherinnen und Verbraucher unter Biobetrieb vorstellen, sondern purer Egoismus des Betreibers“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA Deutschland. „Es freut uns deshalb sehr, dass das Kreisveterinäramt Wesel in diesem Fall so schnell und umfassend reagiert hat und die Kühe künftig nicht mehr so einer massiven Lautstärke ausgesetzt sind. Wer Rinder darüber hinaus nicht nur vor lauter Musik, sondern auch vor weiterer Ausbeutung und dem Tod retten möchte, lebt vegan.“

Tierrechtsorganisation meldet Hunderte Fälle jährlich

Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei, Hunderte Fälle jährlich. Die Tierrechtsorganisation kontrolliert zudem, ob und wie diese daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während vielerorts in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Veterinärämter, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht genügend umsetzen.

Seit 2012 kürt die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht positiv oder negativ aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstachen.

PETA rät Zeugen von Tierquälerei: Nach Meldung bei Veterinärbehörde beharrlich bleiben

Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Es ist ratsam, Beobachtungen detailliert und sachlich zusammenzufassen. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist. Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es unter Tierquälerei.de/Tierquälerei-melden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Foto: Ein Metal-Konzert gehört auf den Acker und nicht in den Kuhstall. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und ein weiteres Motiv stehen hier zum Download zur Verfügung.

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