Termineinladung: „Gigahühnerstall verhindern“ – PETA demonstriert am Donnerstag gegen geplante Massenausbeutungsanlage in Oberstenfeld

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Giga-Gefängnisse für Hühner stoppen: PETA-Aktive demonstrieren morgen ab 11:15 Uhr neben dem Rathaus Oberstenfeld in Schutzanzügen und Hühnermasken auf einer Fläche, die so groß wie der gesetzliche Mindeststandard für Hühner in der Biohaltung ist: ein halber Quadratmeter. Die Tierrechtsorganisation protestiert mit der Aktion gegen den Bau von zwei „Hühnerfabriken“ in Oberstenfeld. Dort plant ein ansässiger Landwirt, mitten im Landschaftsschutzgebiet vor der Burg Lichtenberg zwei Riesenställe bauen zu lassen. In beiden für die Tierindustrie typischen Großgebäuden sollen in Zukunft 12.000 Tiere auf engsten Raum zusammengepfercht werden. Der Verband Region Stuttgart hat dem Vorhaben bereits zugestimmt, nun wartet der Eier- und Geflügelbauer noch auf eine Sonderbefreiung von den Auflagen der Landschaftsschutzgebiet-Verordnung des Landratsamtes Ludwigsburg. PETA setzt sich mittels der Demonstration vehement gegen die Sondergenehmigung des Landratsamtes ein und fordert die Behörde auf, dem Vorhaben das Aus zu erteilen.

„In Oberstenfeld sollen immer wieder aufs Neue 12.000 Hühner erst vollständig objektifiziert und danach gegen ihren Willen getötet werden, nur um den Geldbeutel des Landwirts zu füllen“ so Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei PETA. „Heute noch in die industrielle Tierhaltung zu investieren ist ein Armutszeugnis für die Menschheit. Wir brauchen umgehend ein Verbot für die Errichtung neuer Tierfabriken, damit dieser Wahnsinn endlich ein Ende hat.“

Die Tierrechtsorganisation weist mit ihrer Aktion eindringlich darauf hin, was bei einer Sonderbefreiung auf dem Spiel steht: Neben dem massenhaften, extremen Tierleid würden die Hühner-Megaställe nicht nur den Blick auf die Burg Lichtenberg sowie das umgebende Naturschutzgebiet zerstören, sondern könnten auch die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner durch möglicherweise erhöhte Antibiotika- und Ammoniakwerte belasten. Überzüchtung, Stress und Krankheiten – das Leben der Tiere in der Eierindustrie
Hühner leben am liebsten in kleinen Gruppen, kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs und picken nach Nahrung. Dazwischen nehmen sie zur Gefiederpflege gerne ein Sandbad in der Sonne oder ruhen im Geäst von Bäumen. In der Eierindustrie hingegen sind die sensiblen Tiere zu einem Leben voller Leid gezwungen – ganz gleich, ob Käfig- oder Biohaltung. Küken schlüpfen nicht in der Nähe ihrer Mütter, sondern werden in Plastikkisten künstlich ausgebrütet. Wurden die männlichen Embryonen nicht frühzeitig im Ei getötet, dann werden sie anschließend auf Fließbändern nach Geschlecht sortiert. Die männlichen Küken werden seit Verbot des Kükentötens teils auf lange Transporte verfrachtet und wochenlang in kargen Hallen gemästet, bis sie im Schlachthaus getötet werden. Die weiblichen Küken werden zwar nicht sofort getötet, doch allein in Deutschland sind rund 40 Millionen sogenannte Legehennen aufgrund der Qualzucht gezwungen, bis zu 300 Eier im Jahr oder mehr zu legen. Das sind etwa zehnmal mehr, als es die Natur ursprünglich vorgesehen hat. Infolge der zuchtbedingt hohen Ei-Anzahl und der artwidrigen Haltungssysteme werden sie meist schon nach kurzer Zeit krank: Entzündete Eileiter und Kloaken, Knochenbrüche sowie Kalziummangel sind häufige Folgen. Nach etwa anderthalb Jahren lässt die „Legeleistung“ der ausgemergelten Hennen nach und sie werden im Schlachthaus getötet und durch junge Hühner ersetzt.

PETAs Motto lautet in Teilen:

Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Details zur Aktion:

Datum: Donnerstag, 14. Dezember 2023
Uhrzeit: 11:15 –11:45 Uhr
Ort:  Rathaus Oberstenfeld, neben dem Marktbrunnen (Großbottwarer Str. 20, 71720 Oberstenfeld)
Kontakt vor Ort: Steffen Lenhardt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

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