Unterschneidheim: Biber erschossen – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise

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Hinweise gesucht: Einer Polizeimeldung zufolge entdeckte eine Spaziergängerin am Montag um 11:50 Uhr einen toten Biber in Unterschneidheim. Der Körper lag in einem Entwässerungsgraben nahe des Westerweihers. Den Berichtangaben zufolge wurde festgestellt, dass das Tier offenbar erschossen wurde und bereits seit mehreren Tagen dort lag. Etwa 100 Meter vom Fundort entfernt befand sich eine Biberburg. Die Polizei ermittelt und bittet unter 07961/9300 um Hinweise.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wer auch immer den Biber erschossen hat, muss schnellstmöglich gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Es wäre hilfreich, wenn Politiker wie Minister Peter Hauk nicht ständig Stimmung gegen den Biber machen würden. Denn das Biber-Bashing trägt dazu bei, die unberechtigten Vorurteile in der Bevölkerung zu schüren und animiert möglicherweise zu illegalen Taten.“

Der Europäische Biber, seine Behausungen und sein Lebensraum sind durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders und streng geschützt. Es ist verboten, die Bauten zu zerstören oder die Tiere zu töten. Nur in besonderen Ausnahmefällen darf eine örtliche Naturschutzbehörde davon abweichen. 

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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